Was tun, wenn der Arzt eine Allergie gegen Katzenhaare diagnostiziert hat? Allergien sind nicht heilbar. Aber es gibt verschiedene Maßnahmen, um die Allergie in den Griff zu bekommen. Doch manche, wie die Trennung vom Tier, sind nur schwer umzusetzen, und so richtig zufriedenstellend oder erfolgreich ist kaum etwas davon.
Trennung von der Katze
Leidet ein Familienmitglied an einer Katzenhaarallergie mit sehr deutlichen und heftigen Symptomen wie z. B. schwerer Atemnot und Asthma, ist es aus medizinischer Sicht dringend angeraten, sich von dem Tier zu trennen. Diese Entscheidung fällt natürlich keinem Katzenbesitzer leicht, ist die Katze doch Teil der Familie. Die ärztliche Empfehlung stößt deshalb oft auf Ablehnung.
Zudem ist man ja auch durch die Trennung von der eigenen Katze nicht auf der sicheren Seite. Denn es lässt sich nicht ausschließen, dass der Allergiker woanders Kontakt mit dem weit verbreiteten Katzenhaarallergen Fel d 1 hat und wieder allergisch reagiert.
Maßnahmen zur Allergenreduzierung

Für viele kommt eine Trennung von der Katze nicht in Betracht. In diesem Fall sollte man jedoch zumindest versuchen, die Allergenbelastung in der Wohnung zu reduzieren. Neben der regelmäßigen, gründlichen Reinigung der Räume inkl. Teppichen und Polstern werden z. B. der Einsatz von Raumluftfiltern oder das Baden der Katze empfohlen. Diese Maßnahmen sind aber allesamt nur eingeschränkt wirksam. Sie haben nur kurzdauernde Wirkung, erfordern meist große Anstrengungen, können teuer und langfristig schwierig beizubehalten sein.
Medikamente
Die akuten Beschwerden einer Allergie lassen sich kurzfristig mit Hilfe von Medikamenten (Antihistaminika, Kortisonpräparate) lindern. Bei einer nachgewiesenen Katzenhaarallergie wird Sie Ihr Arzt diesbezüglich beraten. Auch vorbeugend kann eine Medikamenteneinnahme sinnvoll sein, wenn das Risiko besteht, z. B. in fremden Haushalten mit Katzenhaarallergenen in Kontakt zu kommen.
Hyposensibilisierung
Die bislang einzige Möglichkeit, die Allergie ursächlich zu behandeln, ist die sogenannte Hyposensibilisierung (auch: spezifische Immuntherapie SIT, Immunimpfung). Bei dieser Behandlungsmethode wird der Allergiker über einen genau festgelegten Zeitraum in allmählich ansteigender Dosis mit dem verantwortlichen Allergen konfrontiert. Im Fall einer Katzenhaarallergie also mit Fel d 1. Dadurch soll sich der Körper an das Allergen gewöhnen, bis er nach erfolgreicher Behandlung nicht mehr bzw. deutlich weniger auf das Allergen reagiert.
Allerdings gibt es zur Wirksamkeit der SIT bei Tierhaarallergien nur wenige und kaum aussagekräftige Daten. Verglichen mit der SIT bei Pollen- oder Hausstaubmilbenallergien ist die SIT bei Tierhaarallergien bislang weniger standardisiert und auch nicht so erfolgreich. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit für unerwünschte Nebenwirkungen relativ hoch, sie scheinen häufiger aufzutreten als bei einer SIT mit anderen Allergenen. Einige Ergebnisse weisen auf eine Wirksamkeit der SIT besonders bei Katzenhaarallergie hin, wofür sie auch von der European Association for Allergy and Clinical Immunology (EAACI) empfohlen wird.

Hypoallergene Katzen?
Entgegen landläufiger Meinung gibt es keine allergenfreien oder „hypoallergenen“ Katzenrassen. Alle Katzen produzieren das Allergen Fel d 1 – unabhängig von Rasse, Alter, Haarlänge oder Körpergewicht. Die Produktion kann bei der einzelnen Katze im Jahresverlauf sowie zwischen einzelnen Katzen schwanken. Auch Nacktkatzen produzieren und verbreiten Fel d 1. Sie sind meist nicht völlig haarlos, sondern haben einen weichen Flaum. Beim Putzen und Lecken verteilen sie Fel d 1 auf Flaum und Haut bzw. Hautschuppen.